Flüsse im Naturpark Lüneburger Heide

Die Ilmenau, die Seeve und die Luhe können in Abschnitten mit dem Kanu befahren werden. Alle drei Flüsse liegen zu großen Teilen oder vollständig in Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebieten. 

Paddeln im Einklang mit der Natur: Sie haben es in der Hand!

Mit dem Kanu gleiten Sie über das Wasser und erleben den Fluss aus einer ganz neuen Perspektive. Doch Sie sind nicht allein: Um Sie herum wachsen seltene Pflanzen, brüten Vögel und laichen Fische.

Beachten Sie deshalb folgende einfache Regeln:

1. Fahren Sie in der Mitte des Flusses.
So nutzen Sie die Strömung am besten aus und halten genug Abstand zu sensiblen Uferbereichen. Umfahren Sie Kiesbänke und Flachwasserzonen.

2. Nehmen Sie Ihren Müll mit.
Werfen Sie niemals Müll in den Fluss und hinterlassen Sie Ihren Rastplatz sauber! Die Natur und andere Erholungssuchende werden es Ihnen danken!

3. Vermeiden Sie Lärm.
Unterhalten Sie sich in normaler Lautstärke, verzichten Sie auf laute Rufe oder Musik. Lärm schreckt brütende Vögel auf und stört den Naturgenuss anderer Erholungssuchenden.

4. Trinken Sie auf der Kanutour keinen Alkohol.
Viele Unfälle und Störungen sind auf Alkoholgenuss zurückzuführen. Behalten Sie einen klaren Kopf an Bord!

5. Nutzen Sie nur offizielle Ein- und Ausstiegsstellen.
Legen Sie Ihr Kanu nur an den gekennzeichneten Ein- und Ausstiegsstellen an. So vermeiden Sie die Störungen sensibler Uferbereiche.

6. Nehmen Sie Rücksicht aufeinander. 
Begegnen Sie anderen Nutzern des Flusses freundlich. Achten Sie auf Angelschnüre, umfahren Sie Angler großräumig. Fahren Sie mit ausreichend Abstand an anderen Kanus vorbei.

7. Schonen Sie Ufer und Bachgrund.
Vermeiden Sie, die Ufervegetation und den Bachgrund mit dem Paddel zu berühren oder sich abzustoßen. Damit schonen Sie Brut- und Laichplätze von Vögeln und Fischen.

Die Luhe

Die Luhe ist ein idyllischer, schmaler Heidefluss. Mal fließt sie ruhig dahin, mal läuft sie in flotter Strömung – Das ist Abwechslung pur. Sie tritt in Bispingen zu Tage und mündet nach 58 km bei Stöckte, einem Ortsteil der Stadt Winsen (Luhe), in die Ilmenau. Aufgrund seiner geringen Breite und der Stromschnellen ist der Fluss vor allem geübten Paddlern zu empfehlen. Anfänger sollten genau auf die Einweisung der Kanuverleiher achten und in ruhigen Bereichen die Steuerung des Bootes gewissenhaft üben.

Große Bereiche des Flusses sind sehr naturnah und fließen in weiten Mäandern durch den Naturpark Lüneburger Heide. An einigen Stellen hat der Mensch in vergangenen Zeiten den Flusslauf verändert. Die Luhe ist damit Teil einer über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft – ein vielfältiges Mosaik aus Wasser, Wäldern, Feldern und Wiesen.

Informationen zum Flussverlauf finden Sie in der Paddelkarte
Darüber hinaus können Sie Hintergrundinformationen über die Luhe als Paddelgewässer unserem Flyer entnehmen Flyer

Achtung! Einschränkungen zur Befahrbarkeit der Luhe

  • Zum Schutz der Natur darf die Luhe nur in der Zeit von 9 bis 18 Uhr befahren werden. 
  • Himmelfahrt und Pfingstwochenende von Schwindebeck bis Garstedt gesperrt.
  • Vom 1.7.– 15.10. nur Einerkajaks von Schwindebeck bis Sodersdorf erlaubt.
  • Nur Einer- und Zweierkajaks von Soderstorf bis Wetzen erlaubt.
  •  Das Befahren mit Booten von mehr als 1 m Breite und 5,50 m Länge sowie mit Flößen ist untersagt.
  • Das Befahren gegen den Strom ist untersagt.

Rückzugsgebiet für Eisvogel und Fischotter

Entlang der Flüsse finden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsraum: Hier sind Fischotter, Eisvogel und Prachtlibelle zu Hause. Um diese und andere Arten zu bewahren, sind die Flussverläufe geschützt.

Blauflügel-Prachtlibelle: 
Als Lebensraum benötigt sie beschattete, naturnahe Flussufer. Hier sieht man sie häufig auf den Wasserpflanzen sitzen.

Eisvogel:
Eisvögel, auch fliegende Edelsteine genannt, jagen vom bewachsenen Ufer aus kleine Fische. Zum Brüten graben sie sich am Steilufer eine Nesthöhle.

Fischotter:
Das Gewässersystem der Luhe hat für den Fischotter eine besondere Bedeutung, da sie ihm als wichtige Verbindungsachse zwischen Elbe und Ilmenau dient. Fischotter leben in flachen Flüssen mit bewachsenem Ufer.

Neunauge:
Diese aalähnlichen Fische werden auch als „lebende Fossilien“ bezeichnet, da sie sich seit 500 Mio. Jahren kaum verändert haben.