PyCCS gGmbH
Branche: Klimaschutz/Landwirtschaft, Standort: Ollsen
PyCCS ist eine Initiative zum Klimaschutz. Sie will helfen, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen. Das Unternehmen hat in Hanstedt-Ollsen einen Modellbetrieb aufgebaut. Im Pyrolyse-Verfahren wird dort organische Biomasse wie etwa Holz- oder Erntereste verkohlt. Dabe entsteht CO2, jedoch weniger, als durch die Pflanzenkohle, die dann in die Erde eingebracht wird, gebunden wird. Damit die Rechnung aufgeht, liefert ein Landschaftsbaubetrieb aus dem Ort Grüngut, das bei seinen Arbeiten abfällt – insbesondere Straßenbegleitgrün.
Die auf Ackerflächen ausgebrachte und eingearbeitete Pflanzenkohle sorgt außerdem für eine höhere Wasserspeicherkapazität im Boden und auch dafür, dass Nährstoffe weniger schnell ausgewaschen werden. Für die Landwirtschaft auf den sandigen Heideböden könnte das eine Chance für höhere Erträge sein.
Der Betrieb der Anlage, die hohe Temperaturen bis zu 1000 Grad erzielen muss, nutzt überwiegend die Energie, die durch die Verkohlung des Abfallmaterials entsteht.
Für das Modellprojekt haben vier junge Umweltwissenschaftler aus der Leuphana-Universität in Lüneburg heraus eine gemeinnützige GmbH gegründet. Sie berufen sich dabei auf den IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), der die Klimaveränderungen berechnet und die Pyrolyse als eine vielversprechende Technologie für Kohlenstoffsenken einstuft. Wirtschaftlich soll das Unternehmen über den Verkauf von CO2-Zeritifkaten funktionieren. Der Betrieb ist als gGmbH organisiert und versteht sich als Pilotprojekt, das die Pyrolyse ausprobieren und Erfahrungen sammeln kann. Ziel ist, dass das Verfahren skaliert wird und später von anderen in einem größeren Maßstab betrieben werden kann.
Ebenfalls auf dem Hof und ebenfalls als Pilotprojekt betreibt die befreundete Firma Goldeimer die Kompostierung menschlicher Fäkalien, um diese als Dünger wieder in den Kreislauf zu bringen. Dies ist im Moment nur auf Pilotflächen erlaubt. Den Rohstoff sammelt sie auf großen Musikfestivals ein.