Kultur-Findlinge (88 km)

Seit mehr als 5000 Jahren siedeln Menschen im Gebiet des heutigen Naturparks Lüneburger Heide. Sie haben Häuser und Ställe, Kirchen und Grabstätten geschaffen, aus eben den Materialien, die sie in dieser Landschaft vorfanden.

Der Wanderweg „Kultur-Findlinge“ lädt Sie ein, den Spuren der Kultur zu folgen. Der Weg führt durch anheimelnde Heidedörfer mit reetgedeckten Häusern und Ställen und leitet Sie zu den herausragenden kultur- und kunstgeschichtlichen Stätten der Heide. In den Orten Südergellersen, Betzendorf, Soderstorf, Raven, Egestorf oder Hanstedt treffen Sie auf Jahrhunderte alte Fachwerkhäuser, auf verzierte Treppenspeicher, auf historische Kirchen mit Findlingsfundamenten und dem typischen abgesetzten Turm. Mit der Oldendorfer Totenstatt und den Soderstorfer Steingräbern entdecken Sie die eindrucksvollsten Relikte der frühgeschichtlichen Siedlungszeit. Im Archäologischen Museum in Oldendorf können Sie nachvollziehen, wie die Menschen vor 5000 Jahren gelebt haben und ihre mächtigen Grabstätten errichteten.

Ein funkelnder Diamant der Moderne ist die Kunststätte Bossard in der Nähe von Jesteburg. Dort hat das Künstlerehepaar Johann und Jutta Bossard zwischen 1911 und 1950 ein vom Expressionismus geprägtes Gesamtkunstwerk geschaffen, in dem sich Malerei, Architektur, Bildhauerei und Gartenkunst verbinden.

Stein- und Hügelgräber

Ein Foto des "Kultur-Findlinge"-Wegs

Foto: Hans-Georg Sievers

Im Naturpark Lüneburger Heide zeugen zahlreiche Überreste stein- und bronzezeitlicher Grabanlagen von der mehr als 5000-jährigen Siedlungsgeschichte. Bei der Wanderung durch Heide und Wald können Sie immer wieder auffallende, flache, runde Hügel entdecken: Das sind Hügelgräber, die aus der Zeit zwischen 2.500 und 1.100 vor Christus datieren. Allein im Naturschutzgebiet gibt es mehr als tausend davon.

Beeindruckend sind die Großsteingräber. In Eyendorf beispielsweise bilden mächtige Findlinge eine Grabkammer, die im Laufe der Jahrhunderte mehrfach benutzt wurde. Ensembles mehrerer Großsteingräber finden sich in der Oldendorfer Totenstatt und in der Nekropole Soderstorf. Sie zählen zu den faszinierendsten Zeugnissen der Frühgeschichte im Naturpark Lüneburger Heide. Die Großsteingräber sind bis zu 80 Meter lang und weisen mehrere Eingänge auf.

Das Heidedorf

Ein Foto eines Hauses im Heidedorf

Das typische Heidedorf ist in seiner lockeren, großräumigen Siedlungsstruktur von der flächenintensiven Heidewirtschaft geprägt. Da jeder Hof etwa zehnmal so viel Heide- wie Ackerfläche benötigte, lagen die Einzelhöfe oftmals weit auseinander. Nur kleinere Höfe konzentrierten sich zu Dörfern.

Die Hofanlagen in Heidedörfern waren von den Äckern und Gärten umgeben, oft auch von einem Hain aus Eichen und Buchen. Dieser kleine Wald diente dem Feuerschutz, lieferte Holz und in ihm wurden Schweine und Rinder gemästet. Trockenmauern aus Findlingen umrahmten die Höfe oder begrenzten Grundstücke.

Der historische Heidehof

Ein Foto eines Hauses im Heidedorf

Fotos: Bispingen Touristik e.V.

Das Zentrum einer jeden Hofanlage bildete das Wohnwirtschaftsgebäude, in dem Mensch und Vieh unter einem Dach lebten. Der dominierende Raum der hallenartigen, reetgedeckten Häuser war die große Diele. Zwischen Wohnteil und Diele lag das Flett, in dem ein offenes Herdfeuer brannte. Der Rauch zog durch das Dach und schützte es vor Ungeziefer.

Zu einem Heidehof gehören auch eine Reihe von Außengebäuden wie Ställe, Speicher und Scheunen. Besonders bemerkenswert sind die hölzernen, zweigeschossigen Treppenspeicher, die oft reich geschmückt sind. Das Obergeschoss ist über eine an der Giebelseite angebrachte Außentreppe erreichbar.

Diese Themen-Route können Sie auch auf unserer interaktiven Karte aufrufen, sich dort den Verlauf genau anschauen und Ihre Wanderung detailliert planen.



Pauschale „Wandern ohne Gepäck“

Beginn in Jesteburg, 6 Übernachtungen in Jesteburg, Hanstedt, Egestorf, Soderstorf, Betzendorf und Lüneburg.

Leistungen:
6 x Ü/F, Lunchpaket, Gepäcktransfer, Wanderkarte, Eintritte Kunststätte Bossard und Archäologisches Museum Oldendorf, Preis: ab 450,00 €.

Buchung

Naturpark-Informationsstelle Bispingen
Bispingen-Touristik e.V.
Bahnhofstr. 19
29646 Bispingen
Tel. 05194 987 969-0
Fax 05194 987 969-7
E-Mail info(at)bispingen-touristik.de
Web www.bispingen-touristik.de

Naturpark-Informationsstelle Schneverdingen
Schneverdingen-Touristik
Rathauspassage 18
29640 Schneverdingen
Tel. 05193-93800
Fax 05193-93890
E-Mail touristik(at)schneverdingen.de
Web www.schneverdingen-touristik.de