"Runder Tisch Logistik" 1 bis 5
Lokale Akteure erarbeiten Struktur für eine regionale Logistik
Zu insgesamt fünf „Runden Tischen Logistik“ werden wir am Ende der Projektlaufzeit eingeladen haben – und alles mit einem Ziel: Mit Praktiker:innen vor Ort heraufinden, wie ein effizienter Warentransport im Naturpark Lüneburger Heide fuktionieren kann. Dabei wollen wir niemandem den persönlichen Austausch wegnehmen. Aber wer vielleicht nur einmal im Monat seine Runde selbst fährt und dazwischen seine Ware transportieren lässt, hat etwas sehr Wertvolles gewonnen: Zeit.
Was sich schon im ersten Workshop zeigte: Die Teilnehmenden hatten schnell genügend Vertrauen zueinander, um offen zu sprechen. Sie wünschten sich, dass es einen „Bündeler“ gibt, der die Fäden in der Hand behält. Dies vorausgesetzt, waren alle zu Zusammenarbeit bereit. Allein der Workshop brachte zwei regionale Einzelhändler mit einem gemeinsamen Lieferanten zusammen, die sich zuvor noch nicht ausgetauscht hatten. Jetzt überlegen sie, ob sie Lieferungen miteinander abstimmen können.

Im zweiten Workshop sprachen wir über neue Absatzmärkte. Das Projekt soll den lokalen Manufakturen und Landwirten helfen, ihren Aktionsradius zu erweitern. Wer seine Waren nur mit dem Privatwagen ausfährt, hat einen geringeren Radius als jemand, der seine Waren transportieren lässt. Auf diese Weise können Produkte im Naturpark weiter verbreitet werden. Und wer in seiner Verkaufsstelle Produkte anderer regionaler Anbieter verkauft, hat ebenfalls die Möglichkeit, seine Suche von seiner Gemeinde aus weiter in die Naturparkregion auszudehnen. Abgesehen davon ging es auch darum, neue Absatzmärkte zu schaffen – also neue Verkaufsmöglichkeiten dort, wo noch keine sind. Je nach Sortiment können wir damit sogar zu besseren Nahversorgungsstrukturen beitragen.
In Workshop 3 haben wir schon einmal versucht, Routen miteinander abzustimmen. Wir hatten Spaß dabei, feste, regelmäßige Touren mit Tesa und Fäden auf unsere Naturpark-Karte zu kleben. Es zeigten sich Überschneidungen, was schon einmal ein Hinweis darauf war, wo Umschlagsorte oder Lagerplätze sinnvoll wären.
Die Runden Tische 4 und 5 gingen im März 2025 über die Bühne. Wir haben uns organisatorischen Themen wie Genehmigungen oder erforderlichen Dokumenten gewidmet. Diskutiert wurde auch, welche Preise für den Warentransport nötig sind bzw. bezahlt werden. Diverse Beispielrechnungen haben uns geholfen, uns dem Thema anzunähern.
Im letzten Workshop haben wir auch einen Zeitplan festgelegt bis zu einem möglichen Umsetzungsprojekt. Wir hoffen sehr, dass wir eine weitere Förderung bekommen und es weiter geht.
Bedanken möchten wir uns bei allen, die die Workshops bereichert haben: die uns ihre Zeit geschenkt haben, die ihr Wissen mit uns geteilt und die uns auf Ideen gebracht haben. Das hat sehr geholfen!

Wir haben die Idee mit der Regionallogistik nicht erfunden. Viele Initiativen beschäftigen sich mit dem Thema und vor allen Dingen mit der Frage, wie eine Versorgung mit regionalen Lebensmitteln auch wirtschaftlich zu betreiben ist. Wir haben daher im Rahmen des Projektes unter anderem das Biosphärenreservat Bliesgau im Saarland besucht. Dort habt die Biosphäre zusammen mit Direktvermarktern aus ihrer Region das Bliesgau Regal gegründet. In mehr als 30 Verkaufsstellen sind dadurch regionale Produkte zu laufen. Für die Logistik arbeiten die Bliesgauer mit einem gemeinnützigen Unternehmen zusammen. Eine Option für den Naturpark Lüneburger Heide?
Abgesehen davon haben wir viele, viele Interviews in der Region und mit überregionalen Initiatven geführt, um aus all den Informationen eine Lösung für uns zu entwickeln.
Zentral für unseren Willen, eine regionale Logistik auch um zusetzen, sind die positiven Ergebnisse einer Umfrage unter den Betrieben, die im digitalen Einkaufsführer Regio-App gelistet sind. Dort haben wir eine große Bereitschaft festgestellt, Waren mitzunehmen oder mitzugeben sowie die eigene Angebotspalette oder den eigenen Absatzmarkt zu erweitern.
Hier geht es zu den Umfrageergebnissen.
Übrigens auch spannend: Im Bliesgau wurde extra ein Laden für regionale Produkte aufgemacht – mitten in Homburg. Im Concept Store gibt es neben regionalen Lebensmitteln auch Kunsthandwerk zu kaufen. Wir waren dort, um mehr rund um die Logistik zum Bliesgauer Regionalregal zu erfahren.

